Im Wissenschaftsmagazin Quarks rückt Autorin Clara Milnikel Moose ins Rampenlicht. Sie erklärt nicht nur, was Moose so besonders macht, wie sich ihre Blätter von anderen Pflanzen unterscheiden und wie sie Nähstoffe aufnehmen, sondern berichtet auch von Versuchen, Moose als Schadstoff-Filter und als Mess-Instrument einzusetzen. Leider haben sich Wände aus Moos, die in Stuttgart Feinstaub auf natürliche Weise an vielbefahrenen Straßen binden und damit reduzieren sollten, im Praxistest noch nicht bewährt. Denn Moose sind „keine Wunderwaffen gegen unsere Luftverschmutzung“, sagt der Moosforscher Professor Ralf Reski. Die Idee, mit Moosen ganze Städte zu reinigen, sei seiner Meinung nach zu optimistisch. Dennoch kann man sich die Eigenschaften der Moose heute schon zu Nutze machen: Etwa als Indikator für Luftqualität, beim sogenannten Moos-Monitoring. Im Projekt MOSSclone, in dem das Reski-Lab standardisierte Moose als Ausgangsstoffe entwickeln half, messen derzeit Moos-gefüllte Beutel die herrschenden Schadstoffkonzentrationen in Städten. Diese Moos-Beutel können vielleicht bald die bislang eingesetzten Techniken zur Schadstoff-Messung ersetzen, da erste Studien ergaben, dass sie die Luftqualität in Städten genauso gut bestimmen können, wie die bisherigen, teuren Messmethoden.
Quelle: Quarks