Kälteschutz für Zellmembranen
Ein bislang nur in Blütenpflanzen bekannter Schutzmechanismus hat ein Forschungsteam erstmals in einem Moos nachgewiesen. Dieser beruht auf verschiedenen genetischen Grundlagen in dem Moos Physcomitrella und in der Blütenpflanze Arabidopsis, also in zwei Pflanzen, deren Entwicklung 500 Millionen Jahre Evolution trennt. Wie das Team um die Pflanzenbiologen Prof. Dr. Ralf Reski am Exzellenzcluster Zentrum für Integrative Biologische Signalstudien (CIBSS) der Universität Freiburg und Prof. Dr. Ivo Feussner am Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (GZMB) der Universität Göttingen zeigen, liegen dem gleichartigen Mechanismus jedoch unterschiedliche Gene zugrunde. Im Fachjournal Nature Plants zeigen sie, wie verschiedene Gene der so unterschiedlichen Pflanzen den Sättigungsgrad in Sphingolipiden justieren, die nicht nur die äußere Membran der Zellen auch bei Kälte ausreichend geschmeidig halten, sondern die Pflanzen auch vor Krankheitserregern wie etwa Oomyceten schützen. Die Ergebnisse sind "ein beeindruckendes Beispiel von Konvergenz in der Pflanzenevolution auf molekularer Ebene“, resümiert Feussner. Und Reski ergänzt: "Dass der neu entdeckte Moos-Regulator auch in der Blütenpflanze funktioniert, eröffnet ganz neue Möglichkeiten der synthetischen Biologie.“
Quelle: Pressemitteilung der Universität Freiburg